mit Tanja Elias und Rainer Dorenkamp
von Petra Will
Am ersten Dezemberwochenende war es mal wieder so weit. Engagierte Hundebesitzer, Traineranwärter und ausgebildete Hundetrainer trafen sich in unserer Hundeschule, um ihr Wissen zu erweitern oder einfach nur aufzufrischen.
Thema war die Distanzkontrolle unserer Hunde. Wer kennt das nicht, der Hund ist 50m vor uns und wir möchten, dass er zuverlässig stehen bleibt. Oder wir sagen Sitz und möchten nochmal die 30m zum Auto zurück, weil wir etwas vergessen haben. Unsere Hunde sollen im Idealfall nicht nur im Nahbereich, sondern auch auf Entfernung zuverlässig auf unsere Kommandos hören.
Und auch der perfekte Rückruf ist ein Kommando auf Distanz, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mit den beiden Referenten Tanja und Rainer haben wir uns ausgewiesene Experten in die Rhön geholt. Die beiden durften unsere schöne Heimat auch gleich intensiv kennenlernen. Ihre Anreise wurde vom Rhöner Wetter in Form von Blitzeis und einer unfreiwilligen Nacht auf einem Parkplatz unterbrochen.
Dafür waren die nächsten beiden Tage aber sehr lehrreich, und von toller Stimmung und angeregten Gesprächen geprägt.
Nachdem sich die beiden Referenten erstmal ein Bild vom Trainingsstand der Teilnehmerteams gemacht hatten, ging es los mit der Praxis.
Vielen von uns wurde spätestens hier klar, wo das Problem liegt. Viele Sachen funktionieren gut, wenn……
Und daran arbeiteten wir dann. Wann ist ein Kommando im Nahbereich generalisiert. Wann gehe ich den nächsten Schritt? Wie sichere ich eine Übung ab? Was macht bei welchem Hund Sinn? Wie sind meine Ansprüche? Habe ich eine klare Definition meines Trainingsziels? Ist mein Training durchdacht und hat einen strukturierten Aufbau? Wann korrigiere ich und wie? Woran erkenne ich, dass die Korrektur angekommen ist? Habe ich mich an die Regeln der Lerntheorie gehalten?
Spätestens da haben wir alle gemerkt, wo unsere Möglichkeiten liegen, um die Distanzkontrolle unserer Hunde zu verbessern. Und wie so oft war der Mensch der limitierende Faktor, oder die Genetik unserer Hunde.
Die Praxis Übungen wurden von einem ausführlichen Handout begleitet, um uns das Erinnern beim späteren Trainieren zu erleichtern.
Am Sonntag konnten wir bei bestem Wetter noch ein paar Trainingsschritte weitergehen. Schleppleinentraining, Radiustraining, Wegtreue und vieles mehr standen auf der Agenda.
Auch hier gab es für uns wieder sehr wichtige Erkenntnisse. Manch einer sah seinen Hund spätestens da mit anderen Augen. Vermeintliche Sturheit oder mangelnde Kooperation des Hundes waren nun nicht mehr die Gründe für den fehlenden Trainingserfolg. Meist fehlte der strukturierte Aufbau und die, ab einem gewissen Trainingsstand notwendige, Absicherung des gelernten. Es gab immer genügend Raum für unsere Fragen und Tanja und Rainer gelang es uns mitzunehmen in ihre Trainingsphilosophie. Und das ganz ohne dogmatisch zu wirken. Was funktioniert, und das war ja doch einiges, darf immer so bleiben.
Jedes Team ist individuell und hat seine eigene Definition vom Zusammenleben. Das wurde uns vermittelt und jedem gute Denkanstöße und Erkenntnisse mit auf den Weg gegeben.
Unsere Arbeit beginnt jetzt, sacken lassen, nacharbeiten, Ziele festlegen und strukturiert daran arbeiten.
Vielen Dank an alle Beteiligten für dieses schöne Seminar.